Wie alles begann

Ich spiele ja seit etwa drei Jahren mit dem Gedanken, mal eine Langdistanz anzugehen. Jedes Jahr war ich begeistert von den Leistungen der Athleten, gerade von denen in meiner Altersklasse M45. Aber wenn ich es dann mit meinem Leistungsstand verglich, hatte ich doch immer begründete Zweifel.

Nach der Mitteldistanz in Heilbronn und den Krämpfen schon nach der Hälfte der Radstrecke stand meine/unsere Entscheidung fest: Mein Leistungslimit ist die Mitteldistanz! Hier ist eine – in Relation zum geringen Trainingsaufwand von durchschnittlich nur fünf Stunden pro Woche – vernünftige Endzeit von unter 5 Stunden möglich. Aber wie so oft kommt es dann doch anders, als man denkt.

Am IRONMAN Frankfurt Sonntag saßen wir also vor der Glotze und sahen Sebi Kienles Ritt auf dem Rad und den unwiderstehlichen Lauf – das Rennen von vorne weglaufen, ohne die Spur eines Zweifels, dass er es gewinnen wird -, klasse! Eigentlich wollten wir uns das Rennen ja Live ansehen, nur war zunächst die Faulheit stärker. Aber bei einer prognostizierten Endzeit von weit unter 8 Stunden und seinem 30. Geburtstag wollten wir dann doch an der Strecke sein. Also ins Auto und nach Frankfurt fahren, um ihn wenigstens noch zweimal zu sehen.

Wir kamen pünktlich an, um Sebi, Frederick und Frodo noch gebührend im Zielkanal in Empfang nehmen zu können. Aber den Rest des Tages wollten wir dann noch mit meinen Eltern verbringen, so dass wir nach einer Stunde wieder aufgebrochen sind.

Als wir uns auf den Heimweg machen wollten, – es war so gegen Viertel vor 9 am Abend – fragte ich, ob wir nicht noch mal zum Mainkai fahren wollten. Schließlich ist das Finish der Athleten, die weit mehr als 8 Stunden brauchen, ein Gänsehautgefühl. Als wir dann auf der Tribüne standen, die Musik hämmerte, wir versuchten, jeden Finisher noch mit Handschlag zu begrüßen, fiel der Satz, der alles möglich machte: „Wenn die das in 15 Stunden schaffen, kannst Du das auch! Melde Dich an!“

Am nächsten Tag, 16:00:01 Uhr drückte ich F5 auf der Anmeldeseite und meldete mich zum IRONMAN Frankfurt an – so nervös war ich seit meiner Diplomprüfung nicht mehr! Und als die Bestätigungs-Email im Posteingang lag, begann ich, den längsten Tag des nächsten Jahres zu planen.

to be continued …

Ein Gedanke zu “Wie alles begann

  1. Du hast das entscheidende „JA“ deines liebe Arbeitskollegen vergessen. Was wäre nur passiert, wenn an diesem Tag ein „NEIN“ als Antwort gekommen wäre … :D

    TSCHAKKKKKAAA … Du schaffst das! Ich komme nächstes Jahr zum Ziel um dich beim Zieleinlauf anzufeuern.

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